Präambel

Technologische Entwicklungen verbunden mit marktfähigen Produkten und Leistungen sind die zentralen Faktoren für die Innovationskraft einer Volkswirtschaft. Naturwissenschaftler und Techniker benötigen sowohl in der Wahrnehmung ihrer Funktionen in Unternehmen als auch in der grundlagen- und anwendungsorientierten Forschung ökonomische Kenntnisse, um marktfähige Produkte wirtschaftlich nachhaltig entwickeln, produzieren und vermarkten zu können. Ein wesentlicher Anteil heutiger und zukünftiger Führungskräfte österreichischer Unternehmen kommt aus technisch-ökonomischen Studienrichtungen. Diese Führungskräfte haben sich in der Praxis seit Jahren sehr erfolgreich auch international bewährt. Aus diesen Gründen hat sich an den drei Technischen Universitäten das Fachgebiet "Techno-Ökonomie" in den letzen Jahrzehnten sehr gut etabliert. Aufgrund der auch in Zukunft wachsenden Bedeutung dieses Bereiches ist eine verstärkte Zusammenarbeit unter den drei technischen Universitäten und die Etablierung einer eigenständigen Community "Techno-Ökonomie" ein wichtiger nächster Schritt.

Was ist unter Techno-Ökonomie zu verstehen?

Techno-Ökonomie ist die Schnittmenge aus Technik und Ökonomie. In diesem Zusammenhang verstehen wir unter Ökonomie die Aspekte einer wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Betrachtungsweise. Sie befasst sich mit der wissenschaftlichen Erforschung dieser Schnittstelle, sowohl erkenntnisgetrieben als auch durch Anwendung ökonomischer Theorie auf technisch-naturwissenschaftlicher Basis mit praktischer Relevanz.

Die Techno-Ökonomie kombiniert technologische und ökonomische Betrachtungsweisen und Ansätze zur Beantwortung von wissenschaftlichen wie auch praktischen Fragestellungen. Ziel ist dabei, Technologie aus der ökonomischen Sicht – und umgekehrt – zu betrachten, zu bewerten und zu gestalten.

Techno-Ökonomie beschäftigt sich insbesondere mit der Kombination von betriebswirtschaftlichen Elementarfaktoren über die gesamte Wertschöpfungskette inkl. ihrer Supportprozesse, um reale und virtuelle Objekte durch den Einsatz von materiellen und immateriellen Technologien zu schaffen. Unser Ziel ist es, unter dem Dach der TU AUSTRIA als eigenständig sichtbare wissenschaftliche techno-ökonomische Community und Schule wahrgenommen zu werden. Arbeitsfelder sind die wissenschaftliche Forschung und die forschungsgeleitete Lehre.


Forschungsansatz: Ausgehend von unserem technischen Verständnis arbeiten wir in den Schnittstellenbereichen trans- und interdisziplinär.

Lehransatz: Wir vermitteln in der Lehre unsere techno-ökonomischen Grundsätze, Methoden und Instrumente. Darauf aufbauend liefern wir den wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Beitrag zur Kompetenzentwicklung von Technikerinnen und Technikern und verwandten Disziplinen. Dazu werden derzeit an den drei TU-AUSTRIA-Universitäten folgende Bachelor- und Masterstudien angeboten:

Technische Universität Graz

  • Wirtschaftsingenieur Maschinenbau
  • Wirtschaftsingenieur Bau
  • Wirtschaftsingenieur Elektrotechnik
  • Softwareentwicklung-Wirtschaft
  • Production Science and Management
  • Ökonomische Vertiefung in einzelnen Studienrichtungen

Technische Universität Wien

  • Wirtschaftsingenieur Maschinenbau
  • Wirtschaftsinformatik
  • Ökonomische Vertiefung in einzelnen Studienrichtungen

Montanuniversität Leoben

  • Industrial Management and Business Administration
  • Industrielogistik
  • Ökonomische Vertiefung in einzelnen Studienrichtungen

Weiters werden postgraduale Universitätslehrgänge in verschiedenen techno-ökonomischen Feldern angeboten.